Als die Revenge-Klasse gebaut werden sollte, herrschte in der Royal Navy große Unstimmigkeit darüber, in welche Richtung die Entwicklung der Kriegsschiffe gehen sollte.
Auf der einen Seite gab es die Befürworter der Nachfolge der Queen Elizabeth-Klasse. Die Schiffe sollten stark bewaffnet sein, schnell, aber natürlich auch teuer. Andere Stimmen wiederum bezeichneten die Queen-Klasse als überdimensioniert und viel zu teuer für die Aufgaben, die sie erfüllte. Langsamere und weniger gut bewaffnete Schiffe, die aber wesentlich kostengünstiger wären, sei die Lösung. Man war sich einig, dass die Schiffe 381 mm Geschütze haben sollen und eine vergleichbare Panzerung wie die Queen-Klasse, aber über die Anzahl der Geschütze herrschte keine Einigung. Ebenso über den Antrieb, die ersten Entwürfe gingen in Richtung von Kohlefeuerung als Antrieb. Erst Lord Fisher entschied, dass die Schiffe doch eine Ölfeuerung bekommen sollten.
Am Ende entstand ein Schlachtschiff mit einer Länge von 190 Metern, einer Breite von 27, dessen 4 Parsonturbinen insgesamt 40.000 PS produzierten und eine Höchstgeschwindigkeit im Einsatz von 16 Knoten ermöglichten (theoretische Berechnungen ergaben ein Maximum von 23 Knoten). Bewaffnet waren die Schlachtschiffe mit insgesamt 8 Geschützen mit 381 mm in Zwillingstürmen, zwei vorne und zwei achtern. Jede Kanone wog 101 Tonnen und konnte in maximal 30 Grad angehoben werden, was eine Reichweite von etwa 26.000 Metern ergab. mit einer Kadenz von zwei Schuss pro Minute verschoss die Revenge-Klasse panzerbrechende Granaten mit 871 kg Gewicht.
Die ursprüngliche Sekundärbewaffnung von 14 Geschützen mit 152 mm wurde im Laufe des zweiten Weltkrieges auf 12 und danach sogar auf nur 8 reduziert, während dafür die Flugabwehrbewaffnung stark gestiegen war.
Der Panzergurt aus Krupp-Zementstahl, der vom Turm A bis Y reichte, war bis 330 mm dick, vorne und hinten 102. Die Geschütztürme wurden von 279 bis 330 mm dickem Stahl seitlich geschützt und 127 mm auf dem Dach. Ab 1921 erhielten die Schiffe auch noch eine Torpedowulst, um vor dem zunehmend gefährlich werdenden Geschossen geschützt zu sein.
Insgesamt sollte die Revenge-Klasse aus acht Schiffen bestehen, doch am Ende blieb es bei fünf: Royal Sovereign, Revenge, Ramillies, Royal Oak, Resolution. Die für die gestrichenen Schlachtschiffe vorgesehenen Namen Renown und Repulse wurden statt dessen einer neuen Klasse an Schlachtkreuzern zugeordnet. Da beide Klassen mit R anfangen, führt dies gelegentlich zur Verwirrung, die einzelnen Schiffe werden immer mal wieder einer falschen Klasse zugeordnet.
Während sie im Ersten Weltkrieg durchaus modern und stark waren (sie nahmen unter anderem an der Skagerrak-Schlacht teil), so waren sie im Zweiten bereits hoffnungslos veraltet. Vor allem ihre Geschwindigkeit lag weit unter dem, was nun üblich war. Somit übernahmen die Schiffe meistens Hilfsaufgaben und waren vor allem als Geleitzugbegleitung zu finden, sowie später als schwimmende Geschützplattformen zur Unterstützung von Landungsoperationen.
Lediglich HMS Royal Oak erreichte eine besondere Aufmerksamkeit: das Schlachtschiff wurde in Scapa Flow von U-47 versenkt, als das U-Boot sich in den Hafen mogelte und mitten im Herzen der Royal Navy das Schlachtschiff versenkte.
Royal Sovereign wurde am 30. Mai 1944 als Leihgabe an die sowjetische Marine übergeben und trug dort den Namen Archangelsk. U-315 unter dem Kommando von Leutnant Zoller versuchte mehrmals, in den Hafen von Kola einzudringen, um das Schiff zu versenken, bleib aber ebenso erfolglos wie der spätere Versuch von U-313. 1945 kehrte Royal Sovereign an die Royal Navy zurück, während die Sowjets das italienische Schlachtschiff Giulio Cesare erhielten.
Revenge hatte wiederum eine Neigung zum Gold. Am 28. Januar 1940 fuhr das Schiff aus Plymouth nach Kanada mit Goldbarren im Wert von 10 Millionen Pfund, drei Monate später dann erneut mit den restlichen Goldreserven, bevor das Schlachtschiff im Juli erneut Goldbarren, nun im Wert von 47 Millionen Pfund trug. Revenge beschoss darüber hinaus am 10. Oktober Cherbourg mit insgesamt 120 Granaten der Hauptartillerie. Ansonsten diente Revenge meistens im Geleitdienst.
Ramillies wiederum reiste zwar um die halbe Welt, war aber meistens im ereignislosen Geleitdienst unterwegs. Ganz knapp ging das Schlachtschiff an einer Kampfhandlung vorbei, als der begleitete Geleitzug HX 106 von den deutschen Kriegsschiffen Scharnhorst und Gneisenau gesichtet wurde. Doch die beiden deutschen Schlachtschiffe hatten den Befehl, Kampfhandlungen mit stärkeren oder gleich starken Gegnern zu vermeiden, also drehten sie ab und verschwanden. Bei der Invasion von Madagaskar (Operation Ironclad 1942) erhielt Ramillies ein Torpedotreffer eines japanischen Kleinst-U-Boot. Die Explosion riss ein 6 Meter großes Loch und das Schiff began sich zu neigen. Durch das Umpumpen des Heizöl konnte die Krängung reduziert werden und das Schiff schleppte sich nach Durban zurück.
HMS Resoultion war unter anderem an der Schlacht von Narvik beteiligt, wohin sie Ausrüstung der französischen Fremdenlegion brachte. Bei einem Bombenangriff der Luftwaffe traf eine 1000 kg Bombe das Schiff auf dem Oberdeck zwischen Türmen X und Y, bevor sie zwei Decks tiefer explodierte. Trotz der gewaltigen Sprengmasse war der Schaden jedoch sehr gering und bereits in wenigen Stunden soweit geregelt, dass das Schiff voll einsatzbereit war. Weniger ruhmreich ist der Einsatz vor Mers-el-Kebir, wo die Schiffe der Royal Navy die französische Marine in Stücke schossen.