Die HMS „Repulse“, welche am 8. Januar 1916 ihren Stappellauf hatte, war ein sehr mächtiges Schiff: eine Verdrängung von 26.500 ts und eine Bewaffnung mit 6x381mm Geschützen, neben vielen anderen Begleitgeschützen.

Ihr Wahlspruch: „Qui Tangit Frangitur“ sprach Bände: „Wer mich berührt, wird zerbrochen!“

Aber auch in ihrem Falle erwiesen sich die japanischen Flugzeuge als mächtiger. Am 10. Dezember 1941 befand sich die „Repulse“ zusammen mit HMS „Prince of Wales“ auf dem Weg nach Singapur, als der Verband von Bombern und Torpedoflugzeugen angegriffen wurde.

Die HMS „Repulse“ wehrte sich, wie ein Schlachtschiff es nur kann. Alle Geschütze schossen wie wild, sie änderte ihren Kurs, Geschwindigkeit.

Die erste Welle, bestehend aus neun Flugzeugen Mitsubishi G3M2, warf insgesamt neun Bomben auf das Schiff. Dank der Feuerwand und heftigen Kurswechsel wich die „Repulse“ acht davon aus, die neunte traf hinter dem zweiten Schornstein und explodierte in der Messe. Durch das Feuer entzündete sich das Aufklärungsflugzeug, welches ins Wasser geworfen wurde, sonst hielten sich die Schäden in Grenzen.

Jetzt greifen die Torpedoflugzeuge an, acht Maschinen insgesamt. Kommander Tennant gibt gefasst, in ruhigem Ton seine Befehle, das Schiff manövriert jedes einzelne ihrer Torpedos geschickt aus.

Dritte Welle, wieder die ersten neun Bomber, werfen ihre zweite Bombe ab. Wieder weicht die „Repulse“ gekonnt aus, keine einzige trifft dieses mal.

Vierte Welle, erneut Torpedos, acht Stück. Kommander Tenannt hat sein Schiff im Griff, Steuer links, rechts, wieder alle daneben. Die Japaner kochen vor Wut!

Endlich wiedersetzt sich Tennant seinem Befehl und benachrichtigt eigenmächtig Singapur über den Angriff und fordert Unterstützung. Eigentlich wäre das die Aufgabe Admirals Philips auf der „Prince of Wales“, als Verbandskommandant. Funkstille macht jetzte keinen Sinn mehr. In Kallang starten zuerst zwei Brewster Buffalo, dann zehn weitere. Aber sie kommen zu spät.

HMS Repulse unten, bekommt Bombentreffer

Elf Torpedoflugzeuge greifen an, aber nicht mehr in einer Welle. Die Japaner haben ihre Lektion gelernt. Fünf fliegen von der Seite an, quer dazu die anderen sechs. „Repulse“ hat keine Chance, weicht sie dem einen Fächer, trifft sie der andere.

Drei Torpedos treffen links, einer rechts. Innerhalb von Sekunden neigt sich das Schiff auf die Seite, wird manövrierunfähig, nachdem das Ruder blockiert. Keine Hoffnung mehr. Kommander Tenannt gibt den Befehl zum Verlassen des Schiffes. Er selbst bleibt am Deck, um, der alten Tradition gemäß, mit seinem Schiff unterzugehen. Aber er ist beliebt, seine Offiziere lassen das nicht zu. Fast mit Gewalt tragen sie ihn vom Schiff runter und springen mit ihm in die Fluten.

Um 12.35 kentert die HMS „Repulse“ geht unter. 513 Seeleute sterben, fast 800 werden gerettet, vor allem durch den Zerstörer „Electra“, welcher auch einst die einzigen Überlebenden der „Hood“ geborgen hat.