Der 7. Dezember 1941 ist einer der bedeutenden Tage im Zweiten Weltkrieg. Nach jahrelanger Spannung entscheidet sich Japan dazu, Amerika anzugreifen.

Unter strengster Geheimhaltung und Funkstille nähern sich 33 japanische Schiffe, darunter die sechs Flugzeugträger „Akagi“, „Kaga“, „Hiryu“, „Soryu“, „Zuikaku“ und „Shokaku“ der Inselkette Hawaii. An Board sind insgesamt 380 Flugzeuge: 143 Torpedoträger, 129 Bomber und 108 Jäger. Zu dieser Zeit liegen im Hafen von Pearl Harbor 8 Schlachtschiffe, 2 schwere und 6 leichte Kreuzer, 29 Zerstörer, 5 U-Boote, 20 weitere Kriegsschiffe und 24 Hilfsschiffe. So gut wie alle sind am Ufer vertäut, ein großer Teil der Besatzung entspannt oder befindet sich auf dem Land, da Sonntag und damit Feiertag ist.

 

Angriff auf Pearl Harbor

Um 7.40 sendet Commander Mitsuo Fuchida „Tenkai!“: Vorbereiten zum Angriff. 7.49 „To!, To!, To!“: Attacke! Vier Minuten später folgt das berühmte „Tora, Tora, Tora“, der Feind konnte überrascht werden. Bereits wenige Augenblicke später schießt USS „Oklahoma“ das erste japanische Flugzeug ab. Die Hölle bricht los.

In mehreren Wellen fliegen die Flugzeuge Angriffe auf die unbeweglichen amerikanischen Schiffe. Nur einige Flugabwehrkanonen können bemannt werden, nur einige amerikanische Flugzeuge starten. Der Rest wurde bereits auf dem Landeplatz zerstört.

Bereits in der ersten Welle bekommt die „Nevada“ zwei Bomben- und einen Torpedotreffer. Die „California“ zwei Torpedos und zwei Bomben, Flakmunitionsmagazin explodiert. Nicht alle Schotten können rechtzeitig geschlossen werden, das Schiff sinkt. Die „Oklahoma“ bekommt drei Torpedotreffer und fängt an zu kentern, da treffen noch zwei weitere Torpedos. Zwei der gefährlichen Projektile unterlaufen die „Vestal“, ein Werkstattschiff, und treffen die dahinter stehende „Arizona“, kurz bevor eine Bombe das Schlachtschiff trifft. In einer gewaltigen Explosion fliegt das Schiff in die Luft und zerbricht in zwei Teile. Noch Tage nach dem Angriff brennt die „Arizona“ noch. Auch die „Tennessee“ und „Maryland“ erhalten Treffer, aber nur wenige.

„California“ sinkt

Die allgemeine Verwirrung ist vollständig. Die für den Tag angekündigten B-17 Bomber treffen mitten in der Schlacht ein, sind aber unbewaffnet und haben kaum Treibstoff. Sie müssen landen, da bleibt keine Wahl. Eines der Bomber landet sogar auf einem Golfplatz. Hilfe kommt vom Flugzeugträger „Enterprise“, 18 Bomber, die aber irrtümlich von amerikanischen Flaks angegriffen werden und sechs der Flugzeuge verlieren. Der Zerstörter „Blue“ läuft aus dem Hafen aus unter dem Kommando eines Fähnrichs, da kein Offizier an Bord ist.

Mitten drin treiben noch drei Mini-U-Boote der Japaner ihr Unwesen, doch da können sich die Amerikaner wehren. Der Zerstörer „Helm“ jagt eines der U-Boote auf einen Riff, Leutnant Sakamai Kazuo wird der erste japanische Kriegsgefangener in diesem Krieg. Zerstörer „Monaghan“ versenkt ein weiteres mit Wasserbomben.

Während dessen hat sich die schwer beschädigte „Nevada“ als einziges Schlachtschiff vom Kai lösen können und fährt schwerbeschädigt in Richtung offenes Meer.

Um 8.50 trifft die zweite Welle der Japaner ein. Das Schlachtschiff „Pennsylvania“ im Trockendock word restlos zerstört. Mehrere Flugzeuge greifen die flüchtende „Nevada“ an, mindestens fünf Treffer sind zu melden. „Nevada“ hat keine Chance mehr, sie wird am Hospital Point auf Grund gesetzt. Weitere Schiffe werden getroffen, auch die Kaianlagen.

Arizona brennt

Am Ende des Tages ist die amerikanische Flotte schwerst getroffen: fünf Schlachtschiffe sind versenkt, zwei davon, die USS „Arizona“ und „USS Oklahoma“ völlig zerstört. Viele weitere Schiffe sind schwer beschädigt oder liegen ebenfalls auf Grund. Fast 2500 Seeleute sind tot. Auf japanischer Seite sind die Verluste viel geringer: 29 Flugzeuge, 65 Piloten tot und etwa 5 versenkte Zwei-Mann U-Boote.

Dennoch ist es schwer, die Schlacht als vernichtende Niederlage der Amerikaner zu sehen. Drei der zerstörten Schlachtschiffe konnten in Kürze gehoben und wieder in Dienst gestellt werden. Die großen Öltanks sind nicht zerstört worden und die Schäden an Infrastruktur waren verhältnismässig gering und leicht zu reparieren. Vor allem erwischten die Japaner keinen einzigen der Flugzeugträger, die sich im beginnenden Krieg als die stärkste und gefährlichste Waffe erwiesen: die USS „Lexington“ war unterwegs nach Midway, die USS „Enterprise“ in Richtung Wake.

Sicherlich waren die amerikanischen Verluste schwer und machten viele der kommenden Siege der Japaner in den Pazifikschlachten möglich. Aber die industriell viel stärkeren USA haben nur wenig Zeit gebraucht, um die Schäden zu reparieren, so dass in Kürze die starke und gut gelegene Flottenbasis sich als einer der kriegsentscheidenden Faktoren erwiesen hatte und an vielen Niederlagen der Japaner massgeblich war.