Dass die Seeleute gern Märchen und Sagen erzählen, ist eines der häufigsten Klischees der Seefahrt.

So auch die Legende vom Fliegenden Hollender, Kapitän Hendrik Van der Decken, der wegen Gotteslästerung zur ewigen Verdamniss verdonnert wurde.

Es gibt eine interessante Abwandlung dieser Legende, erzählt von Seeleuten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges:

Van der Decken wird von seinem Fluch befreit, wenn er ein Schiff findet, welches noch böser ist, als er. Das war die „Essen“, ein deutsches Schlachtschiff, welches unzählige Verbrechen auf dem Konto hatte: er hatte Lazarettschiffe versenkt sowie auf Frauen und Kinder in Rettungsbooten geschossen. Eines Tages fand die „Essen“ ein Segelschiff, welches vom Kapitän der „Essen“ als getarntes Schiff der Allierten identifiziert wurde. Er schoss daraufhin eine Torpedosalve auf den Segler, der verschwand. Statt dessen wurde die „Essen“ zum nächsten Fliegenden Holländer und muss die Meere bereisen, bis sie ein Schiff gefunden hatte, welches noch böser ist.

Der Haken an der Geschichte? Es gab in der deutschen Marine nie ein Schlachtschiff namens „Essen“…