Die in vielen Piratenfilmen vorkommende Strafe des Kielholens ist eine der grausamsten und schwersten Strafen, die auf See verhängt werden können.

Der Delinquent wurde gefesselt und dann unter dem Schiff durchgezogen, entweder querschiffs oder längsschiffs.

Der Rumpf eines Schiffes ist in der Regel von vielen Lebewesen bewachsen, Seepocken, scharfe Entenmuscheln etc. Es ragen häufig Nägel und Holzsplitter aus dem Rumpf. Diese scharfen Objekte schnitten den Delinquenten böse an vielen Stellen auf, manchmal zerfetzten ihn regelrecht. Das salzige Seewasser verschlimmerte noch die Schmerzen. Dazu kam die akute Gefahr von Haien, die, durchs Blutgeruch gelockt, manchmal erstaunlich schnell zur Stelle waren.

In vielen Fällen entdete das Kielholen damit auch tödlich für den Seeman.

Aber es gab auch eine leichtere Version der Strafe: der Seeman bekam Gewichte dran gehängt oder wurde so langsam gezogen, dass er selbst schwimmen konnte und damit ausreichend Abstand zum gefährlichen Schiffsrumpf bekam, so hielten sich die Verletzungen in Grenzen oder blieben sogar komplett aus.